Eine aktuelle Wohnstudie weiß: Ein schönes Zuhause gehört neben der Gesundheit zu den wichtigsten Dingen im Leben der Deutschen. Allerdings hat die Zahl derer, die sich Wohneigentum wünschen, im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Während 2018 noch 76 Prozent der Mieter sagten, sie wünschen sich Eigentum, sind es 2019 nur noch 66 Prozent.
Jeder zehnte Deutsche plant aktuell einen Immobilienkauf. Was die Immobilieninteressenten antreibt und wie sie die Marktlage empfinden, hat Interhyp in einer großen repräsentativen Befragung von 2.600 Deutschen untersucht.
Jeder Vierte entscheidet aus dem Bauch heraus
Wie die aktuelle Befragung zeigt, ist das Zuhause für viele Deutsche ein ebenso emotionales wie hochaktuelles Thema. „Individuelle Faktoren wie der Wunsch nach Sicherheit, Zufriedenheit und Glück treffen dabei auf externe Faktoren wie steigende Mieten und steigende Kaufpreise. Zusätzlich wirkt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wie ein Katalysator. Bei Kreditzinsen von unter einem Prozent erscheint vielen Menschen Kaufen attraktiver als Mieten“, erklärt Mohr. Auf die Frage, was in Anbetracht der aktuellen Marktlage für den Immobilienkauf spricht, nannten 81 Prozent die aktuell günstigen Zinsen. Obwohl Wohneigentum auch 2019 als elementarer Baustein der Vermögensbildung und Altersvorsorge und als eine Entscheidung für das gesamte Leben betrachtet wird, haben sich 23 Prozent der Menschen aus dem Bauch heraus für ihre Immobilie entschieden. 17 Prozent bezeichnen ihren Immobilienkauf als Glücksfall.
Zinsen, Kaufpreise, Mieten: Marktlage liefert Kaufgründe
Den im Zuge der Untersuchung durchgeführten Tiefeninterviews zufolge empfinden viele Menschen den Such- und Kaufprozess in der gegenwärtigen Marktlage in erster Linie als spannend, aber zum Teil auch als aufreibend. Immobilieninteressenten, die in den letzten zwei Jahren eine Immobilie zum Kauf oder zur Miete gesucht haben, empfanden dies als stressiger als Immobiliensuchende in früheren Jahren (53 Prozent im Vergleich zu 39 Prozent im Durchschnitt).
„Mit Immobilieneigentum verbinden sich sehr große Hoffnungen, aber auch große Enttäuschungen. Es reicht von freudigem Glück bis Tränen“, erklärt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG. Mieter auf Eigentumssuche erleben die Situation als unruhig bis fiebrig. Viele haben das Gefühl, jetzt unbedingt Eigentum schaffen zu wollen. Sie wollen offenbar nicht zu noch höheren Preisen kaufen oder befürchten, nicht zum Zuge zu kommen.“
Das Land bleibt ein Sehnsuchtsort
Zwei Drittel der Befragten wohnen aktuell in einer Stadt. Die Wunschlage ist allerdings häufiger ländlich und das Traumhaus der Deutschen bleibt unangefochten das freistehende Einfamilienhaus (63 Prozent). Allerdings bleibt das Land in vielen Fällen ein Sehnsuchtsort. Gesucht werden die Wohnungen eher in der Stadt.