Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht bis Ende 2021 das Ziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen vor, das entspricht circa 375.000 pro Jahr. Doch in den letzten fünf Jahren lag der Schnitt bei nur rund 260.000 Wohnungen. Die Frage ist: Wie kann man schneller bauen?
Eine mögliche Lösung sehen Experten in der System- und Modulbauweise. Beim Modulbauspezialisten Algeco aus Kehl ist das Prinzip der seriellen Fertigung bereits gängige Praxis: Aus verschiedenen Modulen in Stahlrahmenbauweise und darauf abgestimmten Komponenten in unterschiedlicher Ausführung wie Fenster, Türen, Fassaden, Böden, Decken und Installationen entstehen am Computer individuell konzipierte Gebäude. So treffen 80 % des Gebäudes als vorkonfigurierten Module auf der Baustelle ein.
„Der entscheidende Vorteil der modularen Bauweise ist die Geschwindigkeit“, betont Harald Suhrcke, Director Marketing & Innovation Center von Algeco. „Bereits nach wenigen Wochen können die Bewohner einziehen.“
Modulbauten sind immer anpassungsfähig und machen jeden Wandel mit. Ging vor einigen Jahren noch der Trend zu großzügigen Wohnungen, sind jetzt eher kleine Einheiten auf dem Vormarsch. Fristete die Küche früher ein Schattendasein in einer kleinen Raumzelle, ist sie heute als Life-Style-Objekt integraler Bestandteil des Wohnzimmers. In Massivbauten lassen sich derartige Veränderungen oft nur mit sehr großem Aufwand durchführen, für modulare Gebäude sind sie ein Kinderspiel, denn es gibt keine tragenden Wände.
Ein Vorzeigeobjekt der Algeco in Neuss liefert den Beweis. In nur einem Jahr kurzer Bauzeit wurde auf 14.000 Quadratmetern eine Wohnanlage mit hoher Lebensqualität errichtet: Acht dreistöckige Wohngebäude mit 882 modularen Baukörpern. Das beauftragte Büro „Schmale Architekten“ aus Grevenbroich integriert die Modularität als Bestandteil in ihre Architektursprache: Die Anlage wirkt modern und reduziert, großzügige Fensterflächen brechen die klare Struktur auf und die Farbigkeit der Fassade leitet durch heller werdende Grautöne zum Himmel über. Bänder aus gefaltetem Stahl verbinden die Gebäudekomplexe horizontal und nehmen gleichzeitig das Material der Außenfassade auf.
Autor: Franck Winnig | Quelle: Algeco |Foto: Algeco/Schmale Architekten